Schweiz
Bundesrat

Ignazio Cassis zu Israel, US-Wahlen und Ukraine: Deutliche Aussagen

Bundesrat Ignazio Cassis waehrend dem Schweizer Nationalfeiertag, am Donnerstag, 1. August 2024, in Guarda. (KEYSTONE/Mayk Wendt)
Am Nationalfeiertag besuchte Ignazio Cassis Guarda GR.Bild: keystone

«Optimistisch wäre jetzt fehl am Platz» – Bundesrat Cassis zu Nahost, Trump und Ukraine

Aussenminister Ignazio Cassis äussert sich in einem Interview zu den grossen Krisen der Gegenwart. Die wichtigsten Aussagen im Überblick.
01.08.2024, 22:0101.08.2024, 22:25
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Auch am Nationalfeiertag gibt es für Aussenminister Ignazio Cassis keine Verschnaufpause. Im SommerTalk äussert er sich zum Krieg in Nahost.

Krieg im Nahen Osten

Cassis äussert sich sehr besorgt. Der Krieg zwischen Israel und der Hamas sowie die Gefechte mit der Hisbollah drohen, sich auch auf andere Länder in der Region auszuweiten.

«Es gilt zu hoffen, dass all diese Länder noch zur Vernunft kommen.»
Ignazio Cassis

Die Schweiz rufe zu einer diplomatischen Lösung des Konfliktes auf, so Cassis weiter. Optimistisch zu sein, wäre jetzt fehl am Platz, man müsse aber auch nicht einem Pessimismus verfallen. Die Schweiz müsse realistisch bleiben: «Was ist konkret machbar und was kann die Schweiz da tun?»

Man helfe humanitär, um die Lage der Zivilbevölkerung zu verbessern. Doch die Schweiz engagiere sich auch diplomatisch in verschiedenen Gremien, ergänzt der Aussenminister. Ziel sei es, eine weitere Eskalation zu verhindern.

Einfluss der US-Wahlen auf die Schweiz

Der Ausgang der Präsidentschaftswahlen in den USA hätten laut Cassis «eigentlich keine» Auswirkungen auf die Schweiz.

«Wir hatten mit der Trump'schen Regierung eine gute Beziehung.»
Ignazio Cassis

Auch mit der Biden-Regierung habe die Schweiz eine gute Beziehung. Cassis zeigt sich überzeugt, dass die Beziehungen mit den USA auch unter der neuen Regierung gut bleiben werden.

Treffen mit Lawrow

Zu seinem Treffen mit dem russischen Aussenminister Sergej Lawrow sagte Bundesrat Cassis, die russische Rhetorik sei normal, diese sei ein Kriegsmittel. Russland hatte erklärt, die Schweiz habe sich von der Neutralität abgekehrt.

«Es ist keine Freundlichkeit. Krieg ist Krieg, leider.»
Ignazio Cassis

Es sei wichtig, dass die Schweiz im Dialog bleibe mit Russland, denn es werde keinen Frieden geben ohne Russland. Man müsse insistieren, bis auch die Ukraine bereit sei, einen Schritt zu machen. «In diese Richtung» solle ein diplomatischer Ausweg gefunden werden. Die Bürgenstock-Konferenz sei ein wichtiger Schritt gewesen.

«Es wäre naiv, zu denken, dass man über Nacht zu einem Waffenstillstand kommt.»
Ignazio Cassis

Es sei realistisch, dass es irgendwann zu einem Frieden komme, «zumal die Waffen irgendwann auch mal ausgehen». Beide Seiten würden aktuell versuchen, möglichst grosse territoriale Vorteile zu erringen, für eine gute Ausgangslage bei einer diplomatischen Lösung. Die meisten Kriege würden so enden, «und auch dieser Krieg wird so enden».

Die Schweiz solle sich nicht scheuen, mit allen zu sprechen, fügt Bundesrat Cassis an.

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27 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Pebbles F.
01.08.2024 22:30registriert Mai 2021
Auwei, BR Cassis meint, wir könnten in der Schweiz auch mit Trump klarkommen. Und er meint, man könne mit Russland, da mit,Lawrow, verhandeln.
Ich finde Cassis peinlich.
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