Auch am Nationalfeiertag gibt es für Aussenminister Ignazio Cassis keine Verschnaufpause. Im SommerTalk äussert er sich zum Krieg in Nahost.
Cassis äussert sich sehr besorgt. Der Krieg zwischen Israel und der Hamas sowie die Gefechte mit der Hisbollah drohen, sich auch auf andere Länder in der Region auszuweiten.
Die Schweiz rufe zu einer diplomatischen Lösung des Konfliktes auf, so Cassis weiter. Optimistisch zu sein, wäre jetzt fehl am Platz, man müsse aber auch nicht einem Pessimismus verfallen. Die Schweiz müsse realistisch bleiben: «Was ist konkret machbar und was kann die Schweiz da tun?»
Man helfe humanitär, um die Lage der Zivilbevölkerung zu verbessern. Doch die Schweiz engagiere sich auch diplomatisch in verschiedenen Gremien, ergänzt der Aussenminister. Ziel sei es, eine weitere Eskalation zu verhindern.
Der Ausgang der Präsidentschaftswahlen in den USA hätten laut Cassis «eigentlich keine» Auswirkungen auf die Schweiz.
Auch mit der Biden-Regierung habe die Schweiz eine gute Beziehung. Cassis zeigt sich überzeugt, dass die Beziehungen mit den USA auch unter der neuen Regierung gut bleiben werden.
Zu seinem Treffen mit dem russischen Aussenminister Sergej Lawrow sagte Bundesrat Cassis, die russische Rhetorik sei normal, diese sei ein Kriegsmittel. Russland hatte erklärt, die Schweiz habe sich von der Neutralität abgekehrt.
Es sei wichtig, dass die Schweiz im Dialog bleibe mit Russland, denn es werde keinen Frieden geben ohne Russland. Man müsse insistieren, bis auch die Ukraine bereit sei, einen Schritt zu machen. «In diese Richtung» solle ein diplomatischer Ausweg gefunden werden. Die Bürgenstock-Konferenz sei ein wichtiger Schritt gewesen.
Es sei realistisch, dass es irgendwann zu einem Frieden komme, «zumal die Waffen irgendwann auch mal ausgehen». Beide Seiten würden aktuell versuchen, möglichst grosse territoriale Vorteile zu erringen, für eine gute Ausgangslage bei einer diplomatischen Lösung. Die meisten Kriege würden so enden, «und auch dieser Krieg wird so enden».
Die Schweiz solle sich nicht scheuen, mit allen zu sprechen, fügt Bundesrat Cassis an.
Ich finde Cassis peinlich.